TT-Folge 2

W. Griebel und H. Stürmer leisteten Pionierarbeit

Seit 75 Jahren wird beim TSV Butzbach Tischtennis gespielt (Teil 2)

(ba)  Sie leisteten im wahrsten Sinne des Wortes Pionierarbeit bei der Entwicklung des Tischtennissports im TSV 1846 Butzbach. Die Rede ist von Walter Griebel (Jhg. 1927) und Heinz Stürmer (Jhg. 1929), die zu den „Männern der ersten Stunde“ zählten. Seit 1946, dem Gründungsjahr der Abteilung in der Kultur-und Sportgemeinschaft KSG, widmeten sich beide ihrem Hobby Tischtennis in der Alten Turnhalle. Nach dem Ende der schrecklichen Kriegserlebnisse herrschte  in der Bevölkerung  große Begeisterung, sich endlich wieder sportlich betätigen  und sich im Wettkampf messen zu können.  Mit reichlich Ehrgeiz und dem unbändigen Willen, möglichst schnell die Grundlagen des Tischtennis-Spiels zu erlernen,  ergatterten  sich Griebel und Stürmer  einem Stammplatz in der 1. Mannschaft. Diese nahm bereits seit der Gründung des Hessischen Tischtennisverbandes im gleichen Jahr an den offiziellen Meisterschaftsrunden teil, zunächst in der Kreisklasse Friedberg und später in der Landesliga II. Im Verein  war Heinz Stürmer  jahrelang unbestritten die Nummer eins.  Griebel  hatte es nie zur  Spitzenklasse innerhalb des  Bezirks gebracht,  erinnerte er sich aber gerne an einen unerwarteten Erfolg bei einem Kreisranglistenturnier, bei dem er hinter seinem erfolgreicheren Mannschaftskameraden  aber noch vor den favorisierten Spielern aus Bad Nauheim und Friedberg den zweiten Platz belegte.  Griebel  ließ aber auch wissen, dass die damaligen hessischen Ranglistenspieler Otmar Stock und Möhn (beide TG Friedberg) sowie Erich Mech (Bad Nauheim) von dem Turnier freigestellt waren. Im Doppel gehörten die beiden Freunde lange zu den Top gesetzten Paarungen im Kreis. Bis zur Verbandsrunde 1961/62 spielten die schon gereiften TSV-Sportler  höherklassig auf Bezirksebene. Eine Meisterschaft wurde 1961 knapp verpasst und damit war auch der Traum von der Gruppenliga geplatzt. Nach ihrem Rücktritt ins zweite Glied gab es für sie weiterhin Einsätze  in der Bezirksklasse. 1969, als die 1. Garnitur die Landesliga erreichen konnte, gelang ihnen mit der „Zweiten“ der Sprung in die Gruppenliga. Ein Wahnsinnserfolg für die TSV-Abteilung.  Beide Tischtennis-Idealisten machten sich nicht nur als erfolgreiche Spieler, sondern auch als ehrenamtliche Funktionäre einen guten Namen. Griebel führte die Abteilung von 1952 ab mit einer Unterbrechung im Jahr 1955 bis 1968 mit viel Geschick. Stürmer fungierte als Beisitzer und Kassenwart im Abteilungsvorstand und von 1970 bis 1975 fünf Jahre lang als Spartenleiter. Auch über die Vereinsgrenzen hinaus reichten die Verdienste der beiden Butzbacher.  Staatsanwalt Griebel wirkte auf Kreis-und Bezirksebene als Klassenleiter, als stellvertretender Kreiswart und als Bezirks-Rechtsausschussvorsitzender viele Jahre zum Wohl der Wetterauer Tischtennisspieler wie auch der selbständige Kaufmann Stürmer, der ebenfalls Spielklassen betreute, den Kreisrechtsausschuss führte und bei Großveranstaltungen als geprüfter Oberschiedsrichter immer die Übersicht behielt. Beide wurden mit der Spielernadel des HTTV in Gold ausgezeichnet und erhielten die Bronzene Ehrennadel des Verbandes. Griebel wurde mit  der Ehrennadel in Bronze des Landessportbundes geehrt. Ihm wurde auch eine hohe Auszeichnung auf überfachlichem Gebiet zuteil. In der TSV-Sparte bestimmte ihn die Hauptversammlung auf Grund seiner großen Verdienste   zum Ehren-Abteilungsleiter. Walter Griebel, der von 1968 bis 1976 das Amt des 1. Vorsitzenden im TSV ausübte, durfte sich auch über die Ehrenmitgliedschaft im Hessischen Tischtennisverband freuen. Für ihren Verein, mit dem sich beide voll identifizierten, bestritt Stürmer 1150 Spiele. Griebel beendete seine sportliche Laufbahn aus beruflichen Gründen einige Jahre früher. Für ihn stehen um die 600 Spiele im Trikot des TSV zu Buche. Walter Griebel starb 1992 im Alter von 65 Jahren kurz nach dem Eintritt in den Ruhestand. Heinz Stürmer  wurde im Jahr 1999 zu Grabe getragen.   

Bildunterschrift

Das Doppel  Stürmer (l) und Griebel war gehörte einige Zeit zu den Top-Paarungen im Kreis Friedberg, obwohl die Konkurrenz aus Friedberg und Bad Nauheim groß war (Foto und Text: ba)

Oder

Spielerpass Walter Griebel, Spielerpass Heinz Stürmer